Das ist auch eines dieser Business-Blähworte, die so ausgelutscht, wie überflüssig sind. Ein beigebogener Anglizismus, wie üblich, wenn die Geschmacksfrage zu kurz kommt.
Win to Win soll soviel bedeuten wie: "Ich ziehe Dich nicht so dermaßen übers Ohr, dass Du völlig nackt dastehst. Ich billige Dir auch was vom großen Happen
zu!"
Noch viel öfter ist es aber nur eine mäßig elegante Umschreibung der Vebindung zweier alter, moralisch dann eher etwas unhygienischer, Sprichwörter:
"Eine Krähe hackt der anderen kein Auge aus!"
"Eine Hand wäscht die Andere!"
Welch Sinn hätte "ein Deal", "ein Agreement", "ein Projekt", wenn nicht alle Parteien einen gerechten Anteil an der Beute bekämen?! Das hat es im Tierreich ja noch nicht mal bei den Primaten je gegeben: Wer jagt, der geht auch nie leer aus!
Muss man das heutzutage im Haifischbecken des Business auch noch betonen? Signalisiert man damit seine (sowieso vorausgesetzte) Fairness? Ist es schon ein Geschenk, wenn die eigene Lebenszeit und Energie in einem fairen Repayment gewürdigt wird?
Natürlich wollen - und müssen - alle etwas gewinnen!
Oder verstehe ich hier jetzt etwas gründlich falsch?