Da sitzt man nun und fragt sich, was man in Gottes Namen eigentlich nun wollen sollen kann - oder muss. Weil: irgendwas muss ja
hier nun mal passieren!?
Aber irgendwie fühlt man sich total blockiert und es fällt einem nichts wirklich ein. Dafür gibt es eine veritable Latte an
Ursachen, die daran verantwortlich, oder mitverantwortlich sein können. Was mich aber hier besonders interessiert, ist "das Hängenbleiben".
Ich habe es vielfach an mir und anderen Menschen beobachtet, wie wir uns in irgendwelchen "alten Geschichten" verheddert haben, die unsere Seele, aus einem uns manchmal gar nicht mehr zugänglichen Grund, irgendwann mal aufgemacht hatten. Und dahin schleppt sie unsere Energie nun immer wieder zurück, weil sie glaubt, dass wir hier noch etwas einzulösen hätten ...
Ein Beispiel für "das Hängenbleiben"
Ich dachte immer wieder in solchen Momenten, dass ich ja auch "immer mal Vertriebsbeauftragte für Medizin" werden hatte wollen.
Das war ein Umstand, der war über 20 Jahre alt, in dem ich bis auf ein paar eigentlich sogar erfolgreiche Vorstellungsgespräche, gar nichts vorzuweisen hatte. Aber er "poppte" dennoch immer
wieder hoch und blockte geistige Energie. Also entschärfte ich das energieraubende Spektakel, in dem ich mir mal spaßhafterweise vorstellte, wie es denn wäre, wenn ich eine erfolgreiche
Vertriebsbeauftragte für medizinische Produkte wäre. Ich sah mich wieder in Kliniken und mit dauerhaft abwesenden Oberärzten und nicht unterschriftsbevollmächtigten Oberschwestern hadern. Ich sah
mich zehrende Preis-, Aktions-, und Rabattgespräche führen - und oft unterliegen. Ich sah mich die üblichen Reklamationen einstecken, die übliche Besserung geloben und deswegen die üblichen
"Gespräche mit der Zentrale" führen. Ansonsten sah ich mich bei der glücklosen Parkplatzsuche und nach Feierabend dann bei der Krankengymnastin - wegen der Rückenschmerzen von der ganzen
verdammten Autofahrerei zwischen den Kliniken in ganz Oberbayern.
Tja, schick.
Ich konnte das sofort, übrigens nicht zum ersten mal wie mir hier auch wieder einfiel, rückstandslos und absolut schmerzfrei abwählen.
Ja, aber was hing dann da fest??? Ich sprach mit meinem "inneren Coach" ;-) und der erzählte mir etwas von den "psychologischen
Druckknöpfen". Das sind hoch-emotionale Anker, die wir in der Vergangenheit, zumeist von uns selber unbemerkt, an einer Situation angebracht haben. Damit ist die Situation in unserem Mind
fixiert, aber aus den falschen Gründen. Und weil sie sich quasi eingeschlichen hat, ist sie auch so schlecht zu erwischen. Ich ging also auf die Suche nach "dem
Druckknopf".
Ein Beispiel für "den Druckknopf"
Ich erinnerte mich an all das Getue, was man in meinem ersten Vertriebs-Innendienst-Job immer um den heiligen Außendienst gemacht
hatte. Das wurde so vom Chef durchgereicht, der rauschende Partys "für seine tapferen Männer" organisierte. Für ein Telefonat vom Außendienstler wurde man sogar noch vom Clo hochgescheucht. Ich
übernahm diese Wertebildung natürlich uneingeschränkt, weil: war ja offenbar normal hier. Aber es biss mich auch: Ich rackerte mich für einen Hungerlohn ab und wurde wegen jedem Piep zur
Rechenschaft gezogen - "denen" wurde die Wertschätzung und die Kohle hinterhergeworfen. Das wollte ich auch!
Bei meinem zweiten Job durfte ich "mit auf Beutezug" gehen. Ich lernte sogar den Herzspezialisten Professor Doktor Grönemeyer
kennen, der die gleiche Frisur hatte wie sein Bruder ... Wau. Bei diesen Besuchen klackte "der Druckknopf" dann irgendwann - und ich erwischte ihn in der Rückschau auch tatsächlich! Es war in
Bochum, wir saßen (ich eingeladen) beim Essen. Überwältigt dachte ich: "Das gibt es doch nicht. Es ist Mittwoch, ich sitze mitten am Tag, offiziell genehmigt, in einer Einkaufspassage bei
'Nordsee', esse mit aller Zeit der Welt einen Backfisch und Pommes, trinke Cola - ohne jeden Druck, dass ich ja nur eine halbe Stunde habe! Und jetzt holen wir uns gleich auch noch ein Eis! Dann
schaukeln wir gemütlich in seinem klimatisierten Mercedes zu Popmusik nach Dortmund und schauen mal, ob wir da jemanden erreichen ... Boah! Was für ein Leben! Meins dagegen: der reinste Gulag!"
Da hatte es dann geklackt. Aber es war nicht der Klack: "Ich will Vertriebsaußendienst für Medizin sein, weil ... (Werte) ... und (Gefühle) ... und (Lernen) ....", sondern weil es cool war eine
so lange Mittagspause haben zu können und arbeiten zu können ohne Überwachung.
Tja.
Solche "Programmierungen" sind überhaupt nicht zielführend, aber umso hartnäckiger, weil sie aus gebundenen und vollkommen ungerichteten Emotionen bestehen. Ich fürchte, dass man sie gar nicht anders erwischt, als "den Druckknopf" in der Seele zu suchen und aufzulösen.