Wie jede gute Idee, die seit Jahren als echter „Insider-Tip“ gehandelt wird, wurde auch die Idee mit einem Aufenthalt in einem Kloster zum ausgenudelten „Must-have-Event“ für alle Arten abgewrackter Möchtegern-Manager. Solche, die sich gerne als tiefsinnig, querdenkerisch und tendenziell buddhistisch gerieren, um sich noch etwas Charaktermaske zusammenzukratzen. Und um sich nebebei noch schnell mit der Jahrhundertseuche „Burnout“ zu adeln, der sie so angeblich versuchen vorausahnend wie ganzheitlich entgegen zu steuern. Das zeigt dann leider im Kinoleinwand-Format, dass Besagter überhaupt keine Ahnung hat. Nicht von der Idee eines Kloster-Besuches, der nämlich nicht die Kernaussage „mal wieder runterkommen“ hat. Und schon gar nicht von Burnout, der im Kern nichts mit „immer voll druff sein“ zu tun hat, sondern ganz andere Prozesse beherbergt.
Ich weiß, es geht mich nichts an, wer alles unter welchen Behauptungen mit diesem gewollten Tiefsinn dem Papst den Hintern mit Kohle pudert …
Ich sehe nur, dass das Milliarden-Unternehmen Kirche diesem Irrsinn mal wieder tatkräftig beisteht, auch im Internet, diesem Teufelswerk ... Klar: Wenn es was abzugreifen gibt, vermietet man doch gerne mal die eine oder andere Mönchzelle mit klarer Brühe und verdünntem Wasser gegen viel Bares. Davon, dass wenn die Not an die Tür klopft die Mildtätigkeit und Liebe öffnen, ist allerdings nicht wirklich was zu merken. Aber wenn das Geld anklopft, öffnete die Kirche die Portale schon immer weit – und häufig.
Klosterportal - katholische Klöster und Ihre Angebote
Mir ist bewusst, dass es auch manchen ausgebrannten Priester gibt – was meiner Meinung nach ganz offensichtlich auf einen verdammt
schlechten Draht schließen lässt: nach innen, wie nach oben. Aber ich glaube nicht, dass sich diese klerikale Sinn- und Energiekrise beheben lässt, indem man sich um mit Geld verfettete Manager
in touristischer Manier kümmert. Solche die dafür dann den ganzen Klosterbetrieb durcheinanderbringen und als (möglicherweise überhaupt nicht wertfreier) Zaungast, das ganze PiPaPo der
Kleiderträger da beobachten und spirituell möglicherweise "energetisch verseuchen". Und die dann zuhause mit der hier erworbenen "Einsicht" genau an der gleichen Stelle, in der genau gleichen Art
weitermachen. Und alles auch noch bloggen.
Besinnliche Tage in Oberbayerns Klöstern - Urlaub in Bayern
Was diese Menschen suchen, finden sie dort sowieso nicht. Was auch daran liegt, dass sie es (eigentlich) auch gar nicht finden wollen. Sie wollen nur mal antesten. Mal reinschmecken. Mal anlutschen aber dann wieder ausspucken, bevor es bitter wird. Eine Erfahrung machen. Dem Kern werden sie nicht begegnen. Sie werden ihre üblichen "Drogen" sowieso auf die eine oder andere Weise dort mit einschleppen und das Ganze damit ausversehen, in der üblichen Oberflächlichkeit und Vermeidungshaltung, zu einem Aufenthalt im Hardocore-Schullandheim umzumünzen. Ganz nett, aber auch schön, wenn es dann wieder vorbei ist …!
Sinnlos. Außer für den Papst natürlich, der reibt sich über den Wahnwitz die gierigen Patschhändchen und näht sich noch eine
goldene Tresse an die Kutte ...
Klosterurlaub Spiritueller Tourismus
Ein Klosteraufenthalt, auch als "Klosterurlaub" oder "Kloster auf Zeit" bezeichnet, ist aus touristischer Sicht noch relativ neu ...