Ein Troll (nordgermanisch für: Unhold, Riese, Naturwesen), war ursprünglich ein Oberbegriff für alle plumpen, unheimlichen
übernatürlichen Wesen und häufig ein schadenbringender Riese der nordischen Mythologie. (Quelle: Wikipedia)
Als Troll bezeichnet man heutzutage im Internet eine Person, welche die Kommunikation in einem Forum fortwährend auf destruktive Weise behindert. Das tut sie, indem sie Beiträge verfasst, die allein auf die Provokation von Reaktionen auf die eigene Person abgestellt sind. Ihre Postings enthalten keinen sachbezogenen, konstruktiven Beitrag zur Diskussion oder zielführende Fragen. (Quelle: Wikipedia)
Ich kam irgendwie auf die Bezeichnung Troll für eine bestimmte Art von Mann. Es ist ein gar nicht so selten vertretener Typus, der scheinbar über keinerlei funktionsfähige Anbindung an die allgemeine Realität verfügt. Er sabbelt oft einfach irgendwelches unlogisches und sinnloses Zeugs vor sich hin, kann sich an fast nichts richtig erinnern und setzt immerzu auf das Coaching seines Umfeldes. "Der Ding, sag schon, der hat doch da diesen Anderen - diesen Dingenskirchen, na, sag mal, irgendwie mal so - weißt Du noch? Was hat der noch mal mit dem gemacht?!" Der Troll labert sich von Impülschen zu Impülschen und hat im Prinzip oft keine Ahnung, was er da eigentlich für einen Sperrmüll zusammen faselt. Ist ihm auch egal, denn er scheint nicht wirklich dabei zu sein und hört sich leider nie selber zu. Es geht ihm auch um nichts bestimmtes ...
Er hat nur selten einen funktionsfähigen Plan und fast nie eine Ahnung, worum es in der gegenwärtigen zwischenmenschlichen Situation eigentlich gerade wirklich geht, oder eben gerade nicht geht. Man könnte ihn auch einen "Sozial-Krüppel" nennen.
Denn er verfügt darüberhinaus über keine sichtbaren sozialen Kompetenzen, um die von ihm selbst in die Beziehung herein gespülten Unwegsamkeiten und unhygienischen Zustände irgendwie zu erkennen, zu thematisieren, zu klären oder gar zu beseitigen. Es scheint auch kein Ehrgeiz in dieser Richtung vorzuliegen, oder kein Mangelgefühl.
Das typische Verhalten von Trollen ist es, bei Sichtbarwerdung einer Frau sofort in völlig unangepasstes Balz- oder noch schlimmer, Bindungsverhalten zu verfallen. Trolle sind stets sofort verliebt! Und rechnen sich aus, dass so was natürlich nicht ohne Antwort bleiben kann, worauf sie dann auch so tun, als wäre es ein Fakt. Alles ist nur noch eine Frage der Zeit, aber das Ergebnis haben sie bereits festgeschrieben. "Es" wird in jedem Fall passieren - die Frage ist nur "wann"! Fehlende Beweise für eine Beantwortung des sofort plump einsetzenden Werbens und Balzens oder gar völlig gegenläufige Indizien, stören sie nicht nur nicht, sondern die werden schlicht ausgeblendet. Es kann eben einfach nicht sein, was nicht ins Bild eines Trolls passt! Sie balzen bis zur völligen Peinlichkeit. Frauen sind gut beraten einen balzenden Troll so schnell wie möglich mit einem gekonnten (und groben!) Hieb von seinem Schimmel zu stoßen. Nein, er wird es leider eben nicht von alleine bemerken! Darum ist er ja ein Troll!
Zumeist geht sofort verbales Werben los, auch oft gepaart mit spontanen und der Beziehungsebene völlig unangebrachten körperlichen Übergriffen, die alles andere als "ja nur freundschaftlich" sind. Ständiges Getätschel, Umarmen, an sich drücken - dann kommen schon schnell die ersten Küsschen auf die Wange und der Versuch Händchen zu halten oder einen Kuß zu stehlen. Und das auch bei völlig fehlender Interessenlage der jeweiligen Frau. Er findet sie gut, also ist er sich irgendwie sicher, dass man sich bereits im Vorstadium zu einer Beziehung - oder was auch immer - befindet. Und da legt er dann auch gleich mal los!
Das sind die "Aktiven Trolle". Aber es gibt auch "Invertierte Trolle". Das sind welche, deren Beziehungsunfähigkeit das Ausmaß von lauernder Hysterie angenommen hat. Der vermutet nun in jedem freundlichen Wort und jeder zärtlichen Zuwendung sofort den Versuch einer Beziehungsanbahnung. Auch wenn er selber 70 Jahre alt, Installateur und 1,56cm groß ist und die Frau 35 Jahre, Akademikerin, mit Maßen von 90-60-90. Sobald sie so etwas wie "Innigkeit" oder "Intensität" (Das Killerwort schlechthin!) wittern, was sie übrigens selber ununterbrochen herzustellen versuchen, flippen sie aus! Sie wehren sich mit Händen und Füßen gegen das erfundene Verschlungenwerden in der gleichen lebensfremden Vehemenz, in der der Aktive Troll das Balzfeuer eröffnet.
Eine neue Untergruppe der Trolle begegnet mir nun immer häufiger, das sind die Tablet-Trolle. Sie sind nirgendwo ohne ihr Tablet unterwegs und saugen am Glück und Weisheit bringenden Datenstrom, wie an einer Nuckelflasche oder an einer Heroinspritze. Kaum erwähnst Du so was wie: "Stan Laurel hat mal gesagt ...", verschwindet der Tablet-Troll prompt komplett aus der Beziehungsebene, schaltet Dich ab und sein Scheißteil an, auf das er sofort mittels Google einzuhacken beginnt. Er verifiziert sozusagen geschmackvollerweise gleich mal online das gerade von Dir Gesagte. Er prüft den Wahrheitsgehalt und wird tendenziell misstrauisch, wenn er nicht im ersten Suchlauf auf die Site von irgendeinem Vollidioten trifft, der dann genau dieses Zitat freundlicherweise bewahrheitet. Und als wäre das noch immer nicht Abwertung und Respektlosigkeit genug, wird Dir jetzt auch noch vorgetragen, was der Vollidiot mit der Website sonst noch dazu weiß, wann, zu wem, in welcher Situation das Zitat gefallen ist und was Stan Laurel dazu anhatte ...