TED

Durch einen schusseligen Tippfehler geriet ich im Teletext eines Österreichers versehentlich in eine sogenannte TED-UMFRAGE. TED bedeutet übersetzt immer noch „Tele-Dialog“.

Ich kannte das aus „Wetten Dass“ und „Hitparade“, einer Zeit, in der Schaumgummimäuse mit roten Augen eine hohe Tauschwährung darstellten. Anfang der 80-er war es eine Sensation, als weit entfernt glotzender Zuschauer mit abstimmen zu können, ob Bata Illic eins weiter kam! Die Erkenntnis das in Zeiten des Internets immer noch TED-Umfragen existierten, erweiterten direkt meinen Horizont. Wenn ich auch akut noch nicht weiß, wohin genau – aber egal jetzt.

Das wirklich faszinierende war auch nicht das Vorliegen der Umfrage, sondern der Inhalt. Das Ergebnis sah nämlich aus, wie folgt:

  

„Finden Sie, dass die Asylgesetze verschärft werden sollten?“      à  219 Teilnehmer

  

JA                                -          89,9 %            -          201

 

NEIN                           -            6,4 %            -           14

 

WEISS NICHT            -            1,4 %             -             3

 

MIR EGAL                   -            2,3 %            -             5     

 

Wenn man man mal von den wirklich hauchfeinen Unterschieden zwischen „keine Ahnung“ und „scheißegal“ absieht, bleiben dennoch ACHT Anrufer übrig, die ihre Zeit und ihr Geld dahingehend investiert haben, um in der Asylgesetz-Frage NICHTS zu sagen. Wie kann jemand, dem etwas „egal“ ist, deshalb dann auch noch anonym zum Hörer greifen …?

 Ist die Gesellschaftsforschung da wirklich auf dem neuesten Stand, wenn sie von einer zehrenden Zeitnot des Einzelnen spricht???

 

Quelle: Wikipedia
Quelle: Wikipedia