INHALTSVERZEICHNIS

 

Veröffentlichungen

Posttraumatische Belastungsstörung

Diffenzialdiagnostik

Opfer

Passive Aggression

Falsche Einschätzung von Gefühlen

Hochsensibilität

Bademantel

ADHS - Aufmerksamkeitsdefizit Hyperaktivitäts Syndrom

ADHS und Hochsensibilität

Traits

Resilienz?!

Hochbegabung

Populäre Irrtümer über Hochbegabung

Hochbegabung und Moral

ADHS und Hochbegabung

WASCHZETTEL

  

Anliegen

Schon seitdem ich veröffentliche, ärgere ich mich über diese immense Flut falscher Informationen, und insbesondere falscher Selbst-Diagnosen. Gewisse Kanäle veröffentlichen breitbeinig „psychologische Aufklärung“, und verbreiten damit oft einfach nur krasse Fehlinformationen! Ich bin auf gewisse Kanäle gestoßen, die sich mit einer so durchdringenden Hochsensibilität adeln, dass sie behaupten eine „elitäre Truppe“ zu sein, die nun endlich nach vorne treten müsse! Und plötzlich war man da dann auch noch hochbegabt. Ein „besonderer psychologischer Abriss“, fasste die wichtigsten Forschungsergebnisse kurz zusammen: meistens kluge Eltern, oft linkshändig, oft kurzsichtig, genervt wenn einer was nicht schnallte. Da platzte mir dann irgendwie ein Blutgefäß!

 

Die Flut der selbsternannten „Hochsensiblen“ geht derzeit durch die Decke, während da draußen immer mehr gefühlstote und ignorante Narzissten unterwegs sind … Und wenn sich jetzt diese ganzen Vollidioten auch noch als "hochbegabte" outen, platzt mir ein Blutgefäß! Ich möchte mir hier einfach mal nach Leibeskräften so richtig auskotzen...

 

Zugrundeliegende Erfahrung

Ich bin selber hochsensibel, und zwar von Geburt auf an, habe ein Attest als ADHS-ler und bin auch noch hochbegabt. Ich weiß also wovon ich rede und ich weiß auch, wovon andere nicht reden! Da ich selber unter dieser immer kälter, krimineller, kränker und narzisstischer werdenden Welt leide, will es nicht stehen lassen, dass immer mehr selbstdiagnostizierte "Hochsensible" hier in der Öffentlichkeit wegen ihrer schrecklichen Zerbrechlichkeit herum jammern. 

 

Käufergruppe

Alle, die genauso hochsensibel und/oder hochbegabt sind wie ich und die einfach genervt reagieren. 

Alle selbst diagnostizierten Traumatisierten, die vielleicht doch noch mal diagnostisch den richtigen Weg einschlagen wollen.

 

Stilmittel

Ganz normale Sprache. Teilweise wissenschaftlich. Fremdworte. Heiter.

 

Essenz

Es ist mir ein Anliegen die Menschen, die eine "Posttraumatische Belastungsstörung" (PTBS) haben darauf hinzuweisen, dass man damit nicht durch die Hintertür plötzlich "hochsensibel" wird!

Und es ist mir ein Anliegen, dass die Hochbgabtenforschung nicht dadurch ausgehebelt wird, indem man sich als Corona-Leugner  plötzlich als hochbegabt adelt, indem man sich als querdenkend, linkhändig und kurzsichtig outet!  

 

 

LESEPROBE

 

Schon seitdem ich veröffentliche, ärgere ich mich über diese immense Flut falscher Informationen, und insbesondere falscher Diagnosen, die allesamt von blutigen Amateuren gestellt, und dann mit großer Selbstverständlichkeit dann auch noch als Wahrheit veröffentlicht werden! Da wir zum Glück hier Glasnost haben, darf ich ja zitieren, und das auch intellektuell kritisieren. Es ist mir wichtig - weil vielleicht auch ein Leser hier „gewisse Lieblingskanäle“ entdeckt - zu deponieren, dass ich keinem auf die Jacke hauen, niemanden diffamieren, dumm aussehen lassen oder gar mobben will. Gewisse Kanäle und Selbsthilfebücher veröffentlichen breitbeinig einfach Scheiße, und dazu möchte ich bitte jetzt auch gerne mal was sagen! Draufgekommen bin ich letztendlich, weil es auf YouTube, wo ich ja auch veröffentliche, gewisse Kanäle gibt, da arbeiten Fachleute, die machen „psychologische Aufklärung“, sind immer ganz massiv provokant, und adeln sich damit immer nur „die ganz heißen Eisen!“ anzufassen! Das sind welche, die wirklich befürchten, dass ihr Kanal demnächst mutwillig gesprengt oder stillgelegt wird! Neulich wurde sich auf gewissen Kanälen dann laut beklagt, dass ein Facebook-Tread stillgelegt worden war, in dem so heiße Worte wie „Emapthie“, „Narzisst“, „Tunnel“ und die wirklich hoch-intellektuelle Wortkreation „Süste…M-E“ benutzt worden war. Sowas wünscht Facebook nicht, das ist Facebook zu heiß! So heiß, dass sie das Sozialgefälle in Deutschland damit demnächst aushebeln werden, einfach weil sie die ganzen Schläfer im Volk jetzt da aufwecken! Und die stehen dann da alle auf und wehren sich endlich! Und weil sie den ganzen Tätern da ihre Masken vom Gesicht reißen!  

 

Ich bin insbesondere auf gewisse Kanäle gestoßen worden, die sich mit einer durchdringenden Hochsensibilität adeln und behaupten, dass man hier von ihrer „elitären Truppe“ spräche. Mich hat das alles nicht interessiert, bis mir meine 133-er-IQ-Freundin einen Beitrag linkte, auf dem einer dieser „hochsensiblen“ Betreiber plötzlich nun - von einem auf den anderen Stream - dann auch noch hochbegabt war! Er stellte sich breitbeinig hin, und erklärte kurz in einem „besonderen psychologischen Abriss“, dass Hochbegabte meistens kluge Eltern hätten, oft linkshändig und kurzsichtig seien - und oft genervt reagierten, wenn andere was nicht checkten. Das war die psychologische Aufklärung der Sonderklasse zur Hochbegabung ... Und das sei halt jetzt eine Zeit des Aufräumens gerade,  da müssten die hochemphatischen Klugen jetzt einfach drauf gefasst sein! Die Follower stürzten sich mit wahrer Erleichterung auf ihre „Entdeckung“, und fielen in jubelnden Horden dankbar über den Betreiber her: Endlich hatte der das ganz heiße Eisen aber mal richtig angepackt hier! Die ganzen linkshändigen Kurzsichtigen mit der Unfähigkeit zuzuhören, waren so erleichtert: Endlich wurden sie mal erkannt hier, und konnten sich auch outen! Viele hatten ja erst jetzt dann überhaupt erst mal kapiert, was mit ihnen eigentlich los war - sie waren also hochbegabt?! Der Betreiber setzte noch eins obendrauf: Dass nämlich die ganz spezielle Qualität dieser Zeit es einfach verlange, dass die ganzen elitären hochsensiblen und hochbegabten Hochempathen da aus der fünften Reihe mal endlich nach vorne träten, sich klar zeigten, sich outeten, und mal endlich etwas mitmischten! Was das genau für hochsensible, hochbegabte, hochempathische Wundertaten seien, die dort von der so lange verkannten Elite in der fünften Reihe vollbracht wurden, darüber wurde an dieser Stelle zumindest mal noch nichts verraten. Wer aber nun auch Musik hört, der hat bestimmt die gleiche Platte auf dem Teller: „When the moon is in the seventh house, and Jupiter ist going to Mars … Aquarius … Aquaaaaa-ri-uuuuusssss ….!“

Einige Leute schwangen sich nun tatsächlich auf, und sagten, dass es ihnen nicht passte, wie sich da alle aufspielten - und sich über andere erhoben?! Gewisse Kanalbetreiber standen da dann total drüber, und verlautbarten, dass wer da jetzt was zu motzen hätte, das sei wieder mal ganz typisch für Narzissten - das hatte man ja sowieso schon erwartet! Hochsensibel, hochempathisch und hochbegabt, wie man ja nun mal ist (kann man ja nun auch nichts für), statuierte man alle anderen, die nun auf den Putz hauten, in kruder Selbstüberhöhung, ohne Beweise allerdings, kurz gesammelt alle mal fix zu Narzissten! 

Wir lasen ein paar der Comments kurz an, so dass der eine Sohn eines Followers jetzt als hochbegabt erkannt wurde, weil er sich nämlich Fußballergebnisse so super gut merken konnte. Und die Tochter eines Followers wurde als hochbegabt identifiziert, weil sie so unglaublich schön Torten verzieren konnte ... Überhaupt die Comments: Es ist ja bekannt, dass viele Hochbegabte oft eine Teilleistungsschwäche besitzen, zu denen ja auch gerne oft die Leghastenie gehört. Indes gibt es einen veritablen Unterschied zwischen Analphabetismus und der Lese- und Rechtschreibschwäche …  Meine 133-er-Freundin hatte da schon länger mal quergelesen, und sagte nur völlig resigniert: „Wenn man das alles liest, wird einem auch offenbar, dass es sich bei einem Großteil der Frauen da, um sogenannte „Austherapierte“ handelt. Solche, die eine Therapie bekamen, weil sie die ganze Innung da wild gemacht hatten, und solche, die gerade deshalb keine Therapie mehr bekamen, eben weil sie die ganze Innung da wild gemacht hatten! Frauen, die wirklich keine neue Therapie mehr kriegen, einfach, weil da nichts durchdringt, weil es einfach nichts bringt - innungstechnisch! Und die haben sich da jetzt alle zuerst als hochsensibel, und dann auch noch spontan als hochbegabt entdeckt ... Ich kotze! Und ich ärgere mich massiv darüber, dass viele von denen ganz offensichtlich Borderliner sind, die auch ganz bestimmt eine breite Schneise der Verwüstung in ihren Beziehungen hinterlassen haben, und sich da nun die Absolution als hochbegabtes Sensibelchen geben …!“ Ich selber hatte nur entdeckt, dass kein Einziger da auch nur einen einzigen sinnstiftenden Satz oder irgendeine Art einer eigenen Erkenntnis zu Hochbegabung kommentiert hatte. Und der Betreiber nickte alles ab und likte es … mit Herzchen.

 

Schon sogar die Soziologen warnen vor einer überbordenden Schwemme an lauter selbst und falsch diagnostizierten Hochsensiblen …! Sie sprechen von der mittlerweile am meisten mutwillig vergewaltigten Fehldiagnose in Deutschland! Das kommt auch damit zusammen, dass aktuell viel darüber geschrieben wird, warum auch immer plötzlich. Wahrscheinlich zum Großteil von lauter falsch selbstdiagnostizierten, plötzlich hochsensiblen Redakteuren, die großspurig inkompetente Informationen lehren, die sie besser mal lernen sollten! Klar, easy zur Diagnose: Man nimmt einfach etwas, das im ICD-10 gar nicht drinsteht, das also gar nicht aufgeschlüsselt und beweisbar ist, über dessen Existenz sich die Wissenschaft sich bestenfalls auch noch streitet, und über das wirklich jeder überempfindliche Vollpfosten ein blödes Selbsthilfebuch veröffentlichen kann! Die Soziologen sagen: Die Welt wird immer voller, lauter, anspruchsvoller, schneller, komplexer, profit- und gewinnorientierter, das ist eine krankmachende Totschleife! Etwas feinfühligere Leute erleben sich als überfordert und überlastet, sie gehen in die Gegenreaktion, und reagieren auf die ständig auf sie eindreschenden Reize auch psychisch über. Das ist aber ein ganz normales Zeitgeistproblem, die Anspruchshaltung der Gesellschaft nicht mehr ohne weiteres erfüllen zu können. Das hat  noch lange nichts mit Hochsensibilität zu tun!

 

Die mit einer nicht ganz unwesentlichen Dunkelziffer vermerkten Hochsensiblen liegen bei maximal 10%. Das ist aber mittlerweile komplett ausgehebelt worden, und steht in gewissen Kanälen schon bei mindestens 35%! Wenn man aber, wie auch ich, tatsächlich hochsensibel ist, leidet man seit der Jahrtausendwende unter einem neuen Zeitgeist der sozialen Kälte, der Beziehungsvermeidung, der Ignoranz, der psychischen Grausamkeit, der Einsamkeit, der Kriminalität, des Egoismus und der Rücksichtslosigkeit! Das ist keine Hochsensiblen-Einbildung, das wissen die Soziologen auch schon alle! Hochsensible sind so wenig apaptiert, akzeptiert und implementiert, wie niemals zuvor! Sie haben keine Stimme mehr, weil einfach keiner von den immer ruppiger werdenden Menschen da draußen sie noch hören will! Alle Werte, die uns noch bis zur Jahrtausendwende begleitet hatten, sind von der nachfolgenden Generation einfach gelöscht worden, und komischerweise hat unsere Generation sich nicht dagegen gewehrt! Und all jene, geboren in den Siebziger und Achtzigern, die wie auch ich, noch mit den „Preußischen Sekundärtugenden“ erzogen wurden, standen dann irgendwann plötzlich mit leeren Händen da! Wir konnten uns gesellschaftlich gar nicht mehr orientieren, und einfinden. Worte aus unserem alten Werteüberbau, die insbesondere uns  Hochsensiblen immer etwas Wertvolles bedeutet hatten, wie: Loyalität, Dankbarkeit, Treue, Zusammenhalt und Brüderlichkeit, sind heute nicht mehr wirksam, das trägt man jetzt nicht mehr! Das ist genauso unmodern wie zu schlemmen und zu schmausen! Solche Werte sind hochemotional und mit echten Gefühlen verknüpft. Da der moderne Empath von heute Gefühl aber ja nicht mehr trägt, eben weil er sich ja nicht mehr zu binden wünscht, musste er natürlich auch diese gefühlsgeschwängerten Worte kicken! Das verlangte nämlich etwas von ihm, das er weder geben wollte - noch konnte. Diese lieben, alten Worte sind nur noch zu hören, und zwar bei allen Leuten, die mit hohlen Schlagworten und leeren Phrasen in Themenparks wild vor sich hin dreschen um Abo’s, Follower, Likes, Wähler und Geld ab zu raffen ... Es steht aber nichts mehr dahinter, gar nichts mehr! Solche Leute wissen nur noch, dass man mit der Erwähnung des Wertes „Loyalität“ Seriosität suggeriert, was das aber tatsächlich mal beinhaltet hat, wissen die gar nicht mehr. Und alle Hochsensiblen sind in dieser sich plötzlich auftuenden Schlickbank schlicht abgesoffen … Sie werden nicht mehr gehört, sie spielen nicht mehr mit, sie sind mundtot gemacht worden und sie leiden unter der sozialen Kälte. Du zwar während sie hören, dass die ganze Welt da draußen immer hochsensibler, empathischer, feinfühliger und verletzbarer wird! Das wäre echt ein Treppenwitz, wenn es nicht so traurig wäre … Hochsensible werden, wenn sie auf die Einhaltung dieser alten deutschen Werte, die uns allen bis vor 20 Jahren eine gesellschaftliche Identität und Richtung gegeben haben bestehen, entweder ignoriert, abgeledert oder ausgelacht ... Wir waren ein Stückweit immer auch die Tugendbolde Deutschlands, und sind nun ausgehebelt, entmachtet, und unsichtbar geworden.

 

Es wird ja gesellschaftlich immer eine neue Sau durch das Dorf getrieben, und aktuell ist es das, was alle fälschlich den „Narzissmus“ nennen - also das destruktive Wirken von Persönlichkeitsstörungen in Beziehungen. Und in ihrem Gefolge läuft, mit brennender Mistforke, der Empath, Hand in Hand mit dem hochsensiblen Hoch-Empathen! Hochsensibilität ist, wie ja kurz zuvor gerade die ADHS, zu genau so einem kaputten Themenpark der Dummheit geworden. Die Herren Dunning und Kruger werben emsig Mitglieder für ihre Partei der unwissenden, aber predigenden Vollidioten! Jeder, der nur mal einen vermutlich falsch oder unvollständig recherchierten Artikel gelesen hat, ist nun plötzlich ein Fachmann für Emapthie und Hochsensibilität …! Der Konstrukt ist dadurch schon jetzt komplett entwertet und ausgeblutet, und die wahren Betroffenen werden dadurch einfach erhöhnt. Sowas tut Hochsensiblen nur noch in der Zellwand weh!

 

Man muss ja nur mal etwas rechnen: Seit der Jahrtausendwende ist die Quote lauter Traumatisierter, Persönlichkeitsgestörter (zumeist wohl Boderliner), Emotional Instabiler, echter Narzissten und Passiv-Aggressiver auf mindestens 10%, und ich sage auf sogar mindestens 15%, und mehr, hochgeschnellt! Es wurde schon geweissagt: „Die Geisteskranken werden die Pest Eurer Zeit werden!“ - und wir sind bereits mittendrin! Wer das nicht glaubt, muss nur mal einen Monat Online-Dating machen …. Da trifft er dann nämlich mal auf den repräsentativen Durchschnitt des modernen Irrsinns, und der ganzen in ihm agierenden Empathen und Hochsensiblen! Die Qualität der Profile und die Qualität der Beiträge gleicht manchmal eher einer forensischen Untersuchung, und der Konsument fragt sich verstört: „Was machen die hier, anstatt mal in einer Klinik zu sein …?!“ Die wenigsten von denen da können auch nur eine ganz normale, neutrale Unterhaltung (die sich nicht um Sex dreht) in Gang bringen, geschweige denn im Laufen halten. Die meisten von ihnen versterben sowieso bereits schon in den ersten zehn Minuten, auch weil sie geistig gar nicht folgen können, wenn auf die Frage: „Hallo. Wie gehst dir?“ als Antwort: „Danke. Ich komm wohl durch …“ folgt. Die Antwort lautet in 60% der Fälle: „Wie meins du das“. Der Rest verstirbt, weil er schon gleich wieder voll mit der Tür ins Bett gefallen ist oder weil er vielleicht auch einfach nicht weiß, was er sonst hätte sagen sollen?! Das sind dann immer die, welche ohne jedes Feingefühl posten: „Ich bin mal gerade ganz direkt heraus, denn ich suche hier Sex, und wollte mal fragen ob…“ Und die, welche schon einen auf die Lampe deswegen bekommen haben, welche dann posten: „Du bist sehr sexy!!!“ Und jene, die möglicherweise noch den Hauch einer Erinnerung an so eine Art Erziehung besitzen, die schreiben: „Wir sollten uns mal treffen, um eine schöne Zeit miteinander zu haben …!“ Ihnen allen fehlt die soziale und emotionale Intelligenz, um einen anderen Menschen überhaupt auch nur mal, und dann auch noch virtuell, wahrnehmen zu können. Außer natürlich als ein Bundle von Möglichkeiten zu ihrer angepeilten Bedürfnisbefriedigung - denn es geht dort alleinig um Profitmaximierung, und darum sich irgendeinen, möglichst kostenlosen, Nutzen abzuziehen. Dabei sind sie auch, wenn sie nicht sowieso gleich schon mit gezückter Lanze vorrennen, auch sehr problemlos. Einer teilte mir mit, er sei ja nur so groß wie ich, was bedeute, dass ich meine Highheels dann nur auf dem Sofa tragen müsse! Und wegen ihm sowieso nicht jeden Tag, sondern nur zu „besonderen Gelegenheiten“ … grins-grins. Solchen fällt gar nicht auf, dass die sich bei einer völlig fremden Frau gerade hohe Schuhe für Sex bestellten …! Sie setzten halt erst mal gleich den Markierungspfahl, damit das Weib wusste, was er kostete… Und es ist dabei völlig egal, ob es ein Arbeitsloser, ein Busfahrer, ein Hochbegabter oder ein Promovierter ist - die ticken alle auf dem gleichen Zeitgeist! Sie alle sind sozial und emotional extrem inkompetent, bis unzurechnungsfähig, nennen sich aber dabei dann oft heutzutage auch noch „Empath“ …!

 

Und es ist grausam zu erleben, in welchem Stream von Ich-Besessenheit und narzisstischer Selbstverliebtheit diese ganzen Empathen da flimmern. Hundertfach ist ein frisch aufgenommener Kontakt sofort sexualisiert worden. Wenn nicht schon im zweiten Pin, stellten sie mich nach einem kurzen Schlagabtausch schon neben sich in die Dusche, legten mich nackt neben sich ins Bett oder teilten mir mit, dass ich - wenn wir poppten - dann gerne auch oben sein dürfe! Ich kann schon nicht mehr sagen, wie oft ich es erlebt habe, dass Männer in Online-Börsen den frischen Kontakt alleinig dazu vergewaltigen, um eine ununterbrechbare Dusche an Ich-Botschaften loszulassen! Es interessiert sie weder, dass der Empfänger das gar nicht hören will, noch das es gegen jeden guten Geschmack geht die Story seiner gescheiterten Ehe jetzt erst mal kurz vor einer fremden Frau gemütlich, und in allen unappetitlichen Facetten, auszuarbeiten. Das passiert schon beim Erstkontakt am Telefon, und setzt sich beim ersten Treffen dann fort. Viele der Empathen da draußen verwechseln Online-Dating mit einem Bewerbungsgespräch, und lassen schon am Handy eine solche Flut an Informationen über sich selber auf den anderen runter, dass man es als Empfänger gar nicht verarbeiten kann - oder will! Ich bekam schon, mal wieder unter der Ankündigung, was für ein wirklich ganz besonderer Mann gerade ER sei, schon WhatsApp, die bis zum Exitus vollgetippt waren mit „Ich“, und dann in einer neuen WhatsApp formlos weiterschwallten - es ist noch Suppe da! Am Ende der Dritten App hieß es dann: „So, jetzt weißt Du schon ein bisschen was über mich, frage mir gerne Löcher in den Bauch, ich freu mich schon drauf!“ Solche Empathen kommen gar nicht auf die Idee, dass es niemanden, der ja noch gar keine Beziehungsklärung hinter sich hat, interessiert, was ein Fremder die letzten 50 Jahre gemacht und gedacht hat! Der Abriss des bewegten Lebens eines Fremden ist einfach nur erschöpfender Spam, und gegen jedes gute Benehmen! Und wenn man dann noch mal auf den „wirklich besonderen Mann“ zurückkommt, stellt man fest, dass der aber leider nur echter Durchschnitt war! Lehre gemacht, umgezogen, Frau kennengelernt, Patchworkfamilie gegründet, befördert worden, Frau verlässt ihn, er restauriert im Osten einen Resthof, verkauft den wieder, erneuter Umzug, und nun hat er sich seine Küche selber gebaut, ist eingekuschelt, und will endlich ankommen. Wie besonders! Die mitgesendeten Fotos waren alle in einladendem Braun: braune Küche mit braunen Steinen an der Wand, Wohnzimmer mit dunkelbrauner Tapete hinter mittelbraunem Sofa, im Flur eine dunkle Ocker-Kaffee gestreifte Tapete … Eine Höhle! Er hatte kein Buch geschrieben, er hatte keine Ideen und kein Anliegen - er war einfach nur ein völlig selbstumkreister Langweiler - mit zu viel Zeit! Einige toppten das dann noch, indem sie sich als Hellseher outeten, und ohne Umschweife nach sechs eher allgemeinen Pins damit begannen mir zu erzählen, „was sie schon alles über mich wussten“. Sie wussten dann sogar schon, dass ich mega-treu war, voll lustig, eher häuslich und dass ich Erotik sehr gut fand! Und im Gefolge der ganzen ungebetenen und unzutreffenden psychologischen Analysen, reiste natürlich dann auch sofort die Kritik - mit freundlichen Hinweisen zur Behebung der kritisierten Umstände: Ich möge doch bitte mal mein Herz öffnen! ... Größenwahn. Solche Leute kann man nur sofort aus dem Kontakt werfen, denn ich musste schon mehrfach feststellen, dass diese Art von Narzissmus nicht korrigierbar, ja nicht mal ansprechbar war. Im Gegenzug, das muss ich wahrscheinlich aber ja nun gar nicht dediziert erwähnen, lag keinerlei Interesse an meiner Person vor, denn der ganz besondere Mensch war einfach nur voll mit sich selber. Weder fiel ihm auf, dass ich nichts erzählte, noch fragte er mich irgendetwas. Er fasste oft ja nicht einmal nach, mit was für einem Hund ich da eigentlich gerade Gassi gehen müsse …?! Und dann sahst Du am nächsten Tag nicht selten, dass der hochsensible Empath Dich wortlos aus seinem Leben gekickt hatte, indem er Dich eben einfach blockte …

 

Die Quote der selbstdiagnostizierten Hochsensiblen ist voll durch die Decke gegangen - die Leute merken also, auf der Suche nach Selbstdiagnosen, scheinbar irgendwo auch, dass mit ihnen irgendwas nicht so ganz stimmt - soweit mal meine Meinung dazu! Aber sie haben keinen Bock auf professionelle Diagnosen wie Borderliner, Depressionen, Emotionale Instabilität, Persönlichkeitsstörung, schizophrener Affekte, Passive-Aggression oder Posttraumatische-Belastungsstörung! Da schmücken sie sich lieber, immer in Selbstdiagnose bitte, mit der scheinbar so erfrischend schwammigen „Hochsensibilität“. Das Problem ist nur: Wenn man einen schlechten Zustand dann auch noch mit einem falschen Syndrom koppelt, kommt am Ende etwas völlig Unzutreffendes dabei heraus! Und das bringt dann nicht nur keinen Nutzen, sondern wird sogar eher noch schaden, weil es so nämlich die Erkenntnis und die Wahrheit - wie auch die Möglichkeit einer Heilung, verhindert! Ich persönlich glaube nicht, dass all die „Fälschungen“ da draußen einfach alle zu viel Tagesfreizeit, und sich dann mal eine kleine Diagnose gewürfelt haben. Ich glaube schon, dass da auch wirklich was gehabt und gesucht wird! Aber ich glaube auch, dass die Fälschungen da alle geprimed, und dann unter eine falsche „Diagnose“ geschlüpft sind, die nichts von ihnen fordert, als zu jammern, wie sensibel sie doch schon wieder alle sind! Soweit ich das privat beobachtet habe, liegt bei einem Großteil aller selbstgehäkelten Fälschungen fast immer ein unbearbeitetes seelisches/psychisches Trauma im Untergrund, also eine Posttraumatische Belastungsstörung (PTB). Diese kann mehr oder weniger bewusst sein, auf jeden Fall wirkt dieser „Schock“ aber noch bis ins Heute nach! Und gerade bei diesem Krankheitsbild gibt es oberflächlich eine große Menge an Symptomen, die so aussehen „als ob“, sich aber bei schon nur etwas näherem Hinsehen doch nicht mit einer echten Hochsensibilität begründen lassen! Traumatisierte können vor dem Trauma tatsächlich natürlich (auch unerkannt) hochsensibel gewesen sein, meiner Meinung nach stellt dies sogar einen großen Risikofaktor dar! Aber wenn ein Trauma oben drauf erworben wurde, dann sitzt dieses da auch am Steuer, und nicht mehr die Sensibilität!

 

Die Flut der ganzen frisch selbstdiagnostizierten „Hochsensiblen“ sind ja alles Kampf-Hoch-Empathen! Es hat mich schon geärgert, als ich 2013 mein Buch „Hochsensibel - zwischen Ekstase und Burnout“ schrieb, da war es bereits ein erkennbarer Trend. Daraus ist jedoch mittlerweile eine absolut erstickende Sturmflut geworden! Und auf gewissen Kanälen wird dann auch noch der Einfachheit halber kurz alles mal zusammengeworfen: Klug, hochsensibel, hochempathisch, hochbegabt! Hochsensible sind von Haus aus heutzutage auch immer gleich Empathen, sogar Hoch-Empathen! Der Empath ist heutzutage ein Adelsprädikat, der Lichtkrieger gegen den schwarzen Lord des sogenannten „Narzissten“, und sein liebstes Opfer! Wann immer einer in die Fänge eines „Narzissten“ geraten ist, hat er sofort sein Coming-Out als „Empath“! Das Problem ist das Gleiche, was schon bei der falschen Etikettierung der „Hochsensibilität“, nicht nach Duden, sondern nach den Synonymen passiert ist, und das ist bei dem Empathen nun genau dasselbe. Hier wird der Begriff eines „mitfühlenden, nicht wertenden Zuhörers“ aufgebläht zu einem ethisch hochgeprägten Schneeweisschen auf Stufe sechs der Kohlbergschen Moralskala: Weich, mitmenschlich, kameradschaftlich, loyal, brüderlich, teamfähig, gebend, warmherzig, liebend, zugewandt, zuhörend, geduldig, zurücktretend, akzeptierend, unterstützend, feinsinnig, sensibel bis hochsensibel, empfindsam, hoch-ethisch, hoch-moralisch und edel. Und das läuft da draußen nun in Scharen rum, in einer mittlerweile völlig gefühlskalten Gesellschaft von ignoranten Narzissten, und eines soziologisch bereits attestierten Streams einer totalen „Ich-Epedemie“: Lauter edle und warmherzige Empathen …!

 

Für mich ist das ein absolutes Reizwort geworden, denn es wurde in den letzten Jahren zum absoluten hohlen Schlagwort aller Profilneurotiker, Schausteller und Blender, und steht da nun überall fett in den Online-Profilen drin! Bis vor acht Jahren hat das Wort nur unter den Kommunikations-Fachleuten überhaupt Bekanntheit gehabt! Dann hat irgendein Honk leider damit angefangen das zu einem schicken Modewort aufzublähen, ähnlich „der Inspiration“ von vor 10 Jahren, und seitdem schreibt es der Eine vom Anderen ab, und treibt damit die empathische Sau im Schweinsgalopp durchs Dorf! Empathie ist und bleibt aber nur das Werkzeug der „Gewaltfreien Kommunikation“ nach Marshall Rosenberg, die er „eine Sprache der Liebe“ nannte. Es hieß bei ihm einfach „mitfühlendes, nicht wertendes, Verständnis“. Also voll dabei zu sein, ohne jedoch emotional, interpretatorisch oder bewertend zum Teil des Gesagten zu werden. Der Empath spiegelt einfach wider, reagiert überschaubar, und lässt das Gesagte, wie auch den Sprecher, von eigenen Deutungen unangetastet. Das ist alles! Heute jedoch wird sich damit geschmückt und geadelt, als wäre es eine Studienrichtung mit Magna cum Laude, und es gibt ganze Websites, die sich darüber austauschen, was Empathen alles sind, und was sie da als mitfühlender, nicht wertender Zuhörer alles erleiden müssen:

- Empathen haben die Gabe, den dunkelsten Teil der Menschheit zu erkennen!

- Empathen sind Magneten für schlechte und böse Menschen!

- Empathen sind total oft missverstanden!  … Während sie wertschätzend zuhören …

- Empathen ernten für ihre Empathie oft Abwertung. … Während sie das Gesagte wertfrei

   spiegeln …

 

Und wenn sie schon mit diesen hoch-empathischen Bewertungen beschäftigt sind, steigen sie dann auch noch emotional, voll empathisch, mit ein:

 

- Empathen fühlen fremde Gefühle so, als wären es ihre eigenen!

 

- Empathen können sich nicht von fremden Gefühlen abgrenzen!

 

- Empathen können mit dem Leid anderer Menschen nicht umgehen!

 

- Empathen würden einiges tun, um das Leid anderer zu verringern!

 

- Empathen stellen eigene Ziele, Werte und Bedürfnisse ohne zu klagen hinten an!

 

- Empathen müssen dringend ein inneres Gleichgewicht erlernen!

 

- Empathen sind nicht selten isoliert und einsam!

 

- Empathen versetzen sich so sehr in jemanden hinein, dass sie ihr eigenes Leben vergessen!

                               

- Empathen merken erst nach der Trennung von einem bösen Menschen, dass sie nicht ihr Leben

  gelebt haben, sondern seines!

 

Dieser kleine originale (!) Abriss zeigt dem gebildeten Leser, dass keiner der ganzen „Empathen“ da auch nur den geringsten Schimmer davon hat, wovon er eigentlich öffentlich redet?! Es klingt manchmal nach unentdeckter Hochsensibilität, manchmal nach unbearbeitetem Trauma, manchmal nach Opfer von Beziehungsgewalt, und manchmal auch nur total abgespaced …! Klar ist meiner 133-er und mir nur eines geworden: Der Empath ist der moderne Gutmensch! Er hat sich alles reingestopft, was er an alten Werten noch so irgendwo gefunden hat, und hat sich damit zu einer moralisch und ethisch einwandfreien Lichtgestalt aufgefruffelt (norddeutsch für: schlecht, zu eng, zu viel, angezogen). Sehr öde. Und sehr störend!

 

Ich habe das hier jetzt mal so ausgeführt, um Euch wachsam gegen diesen kaputt gemachten Kunstbegriff zu machen, lasst Euch bitte nichts erzählen! Eine wahre Flut von Empathen ist da draußen also jetzt unterwegs! Doof ist eben nur, dass sich der empathische Mensch von heute gefühlsmäßig nicht mehr binden wünscht, was er - aufgrund seiner sozialen und emotionalen Inkompetenz - auch gar nicht mehr handhaben kann! Er will sich nicht verpflichten, verantworten oder gar einengen lassen von irgendeiner Art einer Beziehung! Maximal zu haben ist, komischerweise auch mittlerweile zu 70% unter Männern meiner eigenen Altersklasse, eine „Freundschaft Plus“, also Geschlechtsverkehr mit ein bisschen Freizeitvergnügen. Aber alles ohne jedes Bindungsversprechen beiderseits, ohne jede Einlassung, ohne Betroffenheit. Das kann man nirgendwo so krass beobachten, wie am Beziehungsmarkt.

 

Das Problem  verschärft sich leider dann auch noch zusätzlich durch die ganze Flut der Ratgeber und Internetauftritte mit ihren „Sind Sie hochsensibel?!“-Tests. Nach dreißig Seiten und 84 eher ziemlich allgemein gehaltenen Ankreuz-Ja-Nein-Fragen, ist es dann endlich auch amtlich: Klar sind wir hochsensibel, und endlich wissen wir das auch ganz genau! Da gibt es aber leider nun gleich drei massive Probleme!

Das erste Problem ist, dass sich wahrscheinlich 75% aller Leser mit 75% aller dort beschriebenen „Symptome“ wiedererkennen, alleine deshalb, weil sie sich selber in aller Regel für wesentlich sensibler halten, als sie in Wahrheit leider sind!

Das zweite Problem mit der Selbstdiagnose ist das sogenannte „Priming“: Wenn ich ein Buch kaufe: „Hab ich Ratten im Garten?“, bin ich durch gewisse Ereignisse und Vorkommnisse sozusagen schon geprimed. Ich vermute keine Marder, Schlangen oder Igel - ich vermute Ratten, und jetzt will ich es genau wissen! Denn ich habe nicht das Buch gekauft: „Wer wühlt denn da wie bekloppt?!“ oder „Welches Arsch zerlocht da meinen Garten?!“, sondern ich suche nach Indizien für meinen bestehenden Verdacht auf Ratten! Wenn ich also ein Buch kaufe mit dem Titel „Bin ich hochsensibel?!“, bin ich ebenfalls geprimed, und würde mir das gerne auch so als korrekt verkaufen. Ich habe nicht das Buch gekauft: „Nervös, überdreht, aggressiv, überfordert - was hab ich eigentlich an der Bimmel?!“ oder „Sollte ich besser nicht meine Jacke auf dem Rücken verschlossen tragen?!“ Nein, ich bin schon jetzt verdachtsweise hochsensibel, und nun beweise ich mir das auch mit diesem Buch! Das mit dem Priming ist nicht zu unterschätzen. Es gibt eine Studie, da wurden zwei Gruppen mit Fragen beauftragt. Die eine Gruppe war neutral, die andere Gruppe hatte lauter versteckte Assoziationen auf den Komplex „alt“ und „krank“. Als man nun maß mit welcher Geschwindigkeit die beiden Gruppen den langen Gang zum Ausgang zurücklegten, stellte man fest, dass die mit „Alter und Krankheit“ unbewusst geprimte Gruppe im Durchschnitt um 23% langsamer ging, als die neutrale Gruppe ...!

Und das dritte Problem ist: Alle Ergebnisse, die dem Anfangsverdacht zuwiderlaufen, werden ausgeblendet, und alle Ergebnisse, die dem Anfangsverdacht in die Hände spielen, werden überbewertet! Das Gehirn ist sowohl ein Energiesparer, als auch ein Narzisst. Es will immer nur beweisen, was es sowieso schon zu wissen glaubt! Das nennt sich Kohärenz und folgt dem Prinzip des Energiesparens, es ist biologisch so in uns angelegt und das ist tückisch, wenn man es nicht weiß! Daher sind Selbsthilfebücher mit Anfangsverdacht immer ätzend! Besser ist es, wenn man durch Zufall auf etwas trifft, das sich dann, wenn man dem nachgeht, stückweise erhärtet ... und zwar ohne das man das erwartet oder gewollt hätte.