INHALTSVERZEICHNIS

 

Vorwort

 

Das Schlappohr

Der Klient 

Die Made

Der Apfelarsch

Doktor Opium

Das Büschel

Monk

Kette von Fickern

            Low approach

            Der Geschiedene

            Der Kleine

Der heilige Ulrich

Der Untervögelte

Susi

Blubberbernd

Der Beziehungsmanager

Jupiter

Der Jägermeister

Opa Sönke

Der 148-er

Der Schecke

Der westphälische Riese

 

1. Gesetz                Er will nur Sex

2. Gesetz                Fickbarkeitscheck

3. Gesetz                Ghosting

4. Gesetz                Unehrlichkeit

5. Gesetz                Betrug

6. Gesetz                Falsche Motive

7. Gesetz                Jagdtrieb

                                Der Casanova-Komplex

8. Gesetz                Soziale Inkompetenz

9. Gesetz                Anonymität

10. Gesetz              Erwartung

11. Gesetz              Ernüchterung

12. Gesetz              Planlosigkeit

13. Gesetz              Gleichgültigkeit

14. Gesetz              Nutzen

 

Das Ende vom Lied

Endbetrachtungen 

WASCHZETTEL

  

Anliegen

 

Das Anliegen des Buches besteht darin zu beleuchten warum Online-Dating in 98% der Fälle nicht funktioniert, und auch nicht funktionieren kann. Ich habe es geschrieben, um die Gesetzmäßigkeiten, die diesem Prozess zugrunde liegen mal ein bisschen zu beleuchten, vielleicht auch um den Frustrations-Quotienten mal etwas herunterzukochen.

 

Zugrundeliegende Erfahrung

 

Ich habe zwei Läufe hingelegt, um im Internet IHN zu finden, und bin schrecklich gescheitert. 2017 traf ich 25 ... äh ... "Männer" und 2020 traf ich noch mal 25 ... äh ... Männer. Was ich da dann fand, waren Irre, Irre und noch mehr Irre! Dazu Lügner, Spieler, Planlose, Doofe, planlose Doofe, und vollkommen Sexbesessene! Das Internet ist voll mit denen! Ich glaube nicht, dass ich nicht der repräsentative Durchschnitt bin! Ich glaube, dass das, was mir da im Netz begegnet ist - wieder und wieder übrigens - genau das ist, was da draußen rumläuft.

Schaurig!

 

Käufergruppe

Insbesondere Frauen ab 40 Jahren.

Alle, die sich mal mit dem Thema "Onlinedating" auseinandersetzen mussten oder wollen.

 

 

Stilmittel

 

Ich beginne mit einer Schilderung der niedlichen Begegnungen mit den ... äh... Männern, diese enden in einem kurzen Fazit. Danach habe ich vierzehn Gesetze gefunden, nach denen das Onlinedating eben gerade nicht funktioniert, und diese ausgearbeitet.

Das Ganze endet mit nicht sehr schmeichelhaften Endbetrachtungen, warum Online-Dating wahrscheinlich meistens nicht funktioniert.  

LESEPROBE

 

Dies ist ein Buch über Online-Dating. Es heißt „Du darfst Toni zu mir sagen“, weil dies die Absurdität der virtuellen Aktivitäten so treffend beschreibt. Ich hatte einen Kontakt zu einem „Armin“, und wir schrieben gar nicht mal so blöd hin und her. Auf einmal las ich mitten im Text: „Du darfst Toni zu mir sagen “. Ich fragte, wie man von Armin bitte jetzt auf Toni käme, und wieso ich das jetzt zu ihm sagen solle?! Es ging daraufhin minutenlang hin und her: wieso Toni, wer ist Toni, und wo bitte kommt der Toni plötzlich her …?! Bis Armin dann irgendwann auffiel, dass er selber das geschrieben hatte, beziehungsweise dass seine Spracheingabe da irgendwie ohne ihn Müll verzapft hatte! Der Klassiker. Beim Onlinedating hat man nämlich tatsächlich den Eindruck, als wenn da Leute in die Tasten hauen, die irgendwie nicht ganz bei sich sind oder überhaupt nicht da. Und den Rest macht dann eben das Handy mal kurz alleine …

Über die Liebe im Internet, habe ich 2017 schon in „Nicole Diercks - Zahlen, bitte!“ geschrieben. Ich hatte da ein halbes Jahr virtuell gedatet, und dort schon eine Menge wirklich verstiegener, stranger, und völlig daneben gegangener Begegnungen gehabt! Es waren 25 echte Dates, mit zumeist echten Trollen gewesen, und wahrscheinlich Hunderte an virtuellen Kontakten! Alle waren sie sogenannte „One-Date-Wonder“, und alle bekamen sie danach einen fiesen Spitznamen non mir verpasst. Mit dieser bösartigen Sitte fuhr ich jetzt fort - es bot sich aber auch einfach nur an, sie schrien einfach danach! Damals nannte ich die Typen allerdings noch nur „Trolle“… denn sie hatten einfach keinerlei erkennbare emotionale oder soziale Kompetenz, und benahmen sich irgendwo zwischen völlig unangepasst, und total unanpassbar … Sie waren also im Kern gar nicht vermittelbar. Da beleuchtete ich die Betrugsfelder und Gefahren im Internet, außerdem schilderte ich die Verfahrenstechnik der datenden Trolle.

In diesem neuen Buch erzähle ich auch wieder Trollgeschichten, aber ich gehe in erster Linie der Frage nach, welchen Gesetzen das Onlinedating eigentlich gehorcht, und welchen garantiert nicht. Mich interessiert die Antwort, warum Onlinedating meistens nicht funktioniert, und ich bin gespannt, was dann am Ende dabei rausgekommen ist.

Denn heute, nur drei Jahre später, hat sich das Bild an den sogenannten Beziehungsbörsen noch einmal vollkommen gewandelt! Natürlich trifft man da immer noch auf die üblichen Trolle, aber die wollen jetzt vordergründig fast alle nur noch kostenlosen Geschlechtsverkehr! Darum kann ich das Fazit meiner zweiten Internet-Irrfahrten schon hier wiedergeben: „Der tumbe Troll war gestern, heute agiert ungehemmt der Ficker!“ Jürgen sagte: In jedem Ficker muss aber auch immer mindestens ein Troll stecken, sonst kann sich ein Mann so dermaßen unangepasst, und vor allem so dermaßen unpassend gar nicht benehmen! Wellwell, der Jürgen hat Recht! Wir begegnen nun also, Sprache steh mir bei, fickenden Trollen!

Einer schoss den Vogel schon innerhalb der ersten Sekunden ab. Schon beim dritten Pin erzählte er mir stolz, dass die Damenwelt ihm den Spitznamen „der Dehner“ gegeben habe ...! Und ich wusste nicht, ob ich lachen, speien oder weinen sollte! Sowas beeindruckt dann aber schon auch … Und alle meine Freunde werden das auch nie mehr vergessen, und holen „den Dehner“ bei jeder sich bietenden Gelegenheit wieder raus: „Oh, da ist aber schon wieder einer voll am dehnen …!“   und  „Ach, schau her, der Bruder vom Dehner ist da …!“   Oh, man … ja, wer den Schaden hat …!

 

Viele Opas mit roten Hängebäckchen, Holsten-Geschwür, Hornbrille und Doppelkinn über dem orange-karierten Hemd, finden mich aktuell wahnsinnig schnuckelig … für die Top-Siebziger bin ich immer noch ‘ne junge Frau! Und keiner von den ganzen Greisen da fragt sich jemals, was er mir eigentlich bieten möchte - oder könnte! Sie alle haben einen narzisstischen Baumarkt-Spiegel, der ihnen verschwörerisch zuflüstert: „Hey, Horschti - ein kleiner Mann braucht doch ein Dach über dem Kopf, und es ist doch alles straff! Und Du hast immer noch mehr Haare auf dem Kopf, als die meisten in der Alten-Tagesstätte da! Und außerdem hast Du doch auch was zu bieten!“ Genau.

Das klärte dann einer von den Fickern aber endlich auch mal für mich auf! Er hatte schon ein narzisstisch geschwängertes Profil von unendlicher Länge drin, das ich nur nach Stichworten abscannte, und ihn falscherweise dennoch kurz anschrieb. Der war der Bruder vom Dehner, aber einen Stock höher. Er lehnte dürr, bleich und in komisches bedrucktes Braun gewandet am Balkongitter… Man konnte sehen, dass der Sommer in vollem Gange war, er aber sah aus, wie nach der Chemo. Außerdem habe ich festgestellt, dass intellektuelle Leute nicht dazu neigen sich mit den Aufdrucken, die andere Leute auf Tshirts applizierten, zu labeln. Ich weiß nicht mehr, der Profiltext war schon viel zu lang, um was wichtiges außer Ich-Botschaften zu enthalten, man hatte ihn mir aber als „Super-Match“ vorgestellt - und so ein Algorithmus wird doch nicht lügen?! Doch, er log! Mein freundschaftlicher Rat: Traut keinem Algorithmus, den ihr nicht selbst verhackt habt! Ich schrieb ihn flott an. Er antwortete. Lang.

Ich hätte geschrieben ich sei schlank - das sei für ihn, zumindest ja auf den Fotos, nun so gar nicht ersichtlich, aber das sähe ja jeder so, wie er möge. Also die erste Granate lautete: Ich sei fett!

Mit seinem Studienabschluss habe er Anspruch auf eine Frau mit mindestens einem Studienabschluss, man wolle sich ja auch schließlich mal unterhalten können, das müsse ich aber ja nun auch verstehen! Also die zweite Granate lautete: Ich sei doof!

Solche Leute steigern sich aber ja nun immer noch. So teilte er mir mit, mit seinen 50 Jahren hätte er Anspruch (er hat Anspruch, narzisstischer geht’s dann aber wirklich nicht mehr) auf eine Frau von höchstens 38 Jahren, und mein Beuteschema wäre bitte schön der Mann plus 60! Also die dritte Granate lautete: Ich sei alt!

Das hatte der alles in einem Arbeitsgang erledigt: fett, doof, alt! Die völlige Vernichtung über Entwertung, einer völlig Fremden, die sich mit drei neutralen Zeilen mal an ihn gewandt hatte. Ein Prachtkerlchen also, ein Chauvinist und Frauenverachter. Und so was trieb in einem Beziehungsforum sein Unwesen, na entzückend.

 

 

Das Schlappohr

Mit dem hatte ich lebhaften Handy-Kontakt, und der wollte mich dann nach dem ersten Treffen am Samstag auch gleich wiedersehen... Gerne könnten wir dann auch was zusammen essen! Es imponierte, dass er überhaupt keinen Plan hatte, nicht mal das Wort „Spaghetti“ formulieren konnte. Er brachte dann aber den Klassiker, mit dem sich solche Subjekte immer freizukaufen gedenken: „Ich bin ja nicht anspruchsvoll!“ Das heißt übersetzt: Das bisschen, was ich brauche, kannst auch ruhig Du eben kurz mal mit einplanen! Das bisschen anspruchsloses Schnitzel, total anspruchslosen Brokkoli, völlig anspruchslose Bratkartoffeln, absolut anspruchslosen Gurkensalat süß-sauer und anspruchsloses Bier! Damit hatte er die lästigen Einzelheiten des Treffens gleich mal selbstverständlich und wortlos an mich delegiert - was ging den denn das bitte auch an, was es zu essen gab?! Außerdem hatte er sich der lästigen Pflicht der Dankbarkeit schon gleich mal mit entledigt: Denn wenn es alles so wahnsinnig anspruchslos war, dann war es auch nichts wert, und ist nur kurz nebenbei mit zusammengeschustert worden ... Ich sprang schon hier ab, und besorgte gar nichts, dann mussten wir eben einkaufen fahren, wenn er was fressen wollte! Und das war der beste Plan, denn ich wartete dann. Aber er kam nicht, und er sagte auch nicht ab, sondern blieb einfach wortlos weg! Traurig machte mich das nicht … Er hatte irgendwie einen leicht ungepflegten Eindruck, besaß einen unordentlichen Schnauzbart, was ich nicht ausstehen kann, und hatte abstehende Schlappohren ... ein bisschen wie ein Labrador, niedlich! Am nächsten Tag eierte er dann am Handy herum, aber auch erst auf Aufforderung meinerseits, ja, er hätte da Probleme gehabt, wolle damit aber niemanden belasten. Er verstehe es aber total, wenn ich das jetzt nicht entschuldigen könne - alles Gute für Dich dann! Na, sauber.

Fazit:

Ein Planloser. Er hatte wahrscheinlich außerdem unterwegs mal kurz gecheckt in welchem Rennen er optisch eigentlich lief, und dass wir da nicht wirklich zusammenkommen würden. Außerdem stellte ich schon Forderungen nach Mitdenken und Mitarbeit … das war möglicherweise mit seinem Versorgungsanspruch nicht koppelbar.

Der Klient 

Spontanbesuch, schon nach nur sechs Pins. Er sagte: „Wenn Du mich treffen willst, musst Du mich aber zum Essen einladen. Ich hab noch nicht gegessen!“ Ich fand das ziemlich sonderbar, aber tat es, auch weil ich noch eine solche Masse Zeug hier hatte.

Er sah bei Weitem nicht so gut aus, wie auf seinem Foto, wo er wie ein Dressman wirkte, war etwas angepummelt, stämmig, blass, und nur knapp so groß wie ich. Wir mochten uns aber trotzdem sofort, hatten zu reden, arbeiteten zusammen am Essen, es war eine intime Stimmung, und er lachte schnell, gern und gut. Und dann fing er ohne Umstände an, eine intensive Therapiesitzung abzuhalten. Und was er alles schon falsch gemacht hatte! Und wo er Probleme hatte! Und wo er überall einen an der Bimmel hatte! Und Hypochonder! Und Borreliose! Und Kopfschmerzen! Und Demenz! Und Beziehungsuntauglichkeit! Und er weiß gar nicht ob er lieben kann, und was Liebe ist! Und er habe keine Freunde, gar keine! Und er sei einsam, denn sobald keiner guckte, hänge er und seine Fresse voll runter. Und Schädelverletzung, und Stahlplatte, und Stirnhirnverletzung! Das reichte mir dann schon! Die narzisstische Grundausstattung: Stirnhirndemolierung! Der Garant für lebenslange soziale Inkompetez, bis hin zu sozialem, emotionalem und geistigem Krüppeltum!

Und wie viele Beziehungen er schon versenkt hatte! Aber die wollten ihn immer alle wieder haben! Sein Selbstwert ist aber schlecht (abgesehen davon halt, dass er ein Narzisst war). Und er ist immer ganz lieb und nett, denkt sich immer nur, wie er die anderen alle verachtet, aber keiner merkt, dass er innerlich kocht. Und dann sind alle immer ganz schockiert, wenn er plötzlich Schluss macht, weil die sich total geliebt gefühlt hatten! Die wollten ihn aber trotzdem immer alle sofort zurück haben! Ich sagte ihm total angeätzt von dem ganzen Gewäsch, dass er einfach ein sozial total inkompetentes Arschloch sei, und so verlogen wie feige! Da guckte er dann spontan etwas schwach.

Über fünf Stunden lang ging das so, er fragte mich nichts, er wollte nichts wissen, aber dann hatte er sich ausgefusselt, und wollte ein bisschen schmusen, und küssen. Ich beendete elegant das Treffen, und kaum war der endlich aus der Tür, denn er wollte ja am liebsten auf dem Sofa geschlafen haben, fing er auch schon mit dem Rumgeeier an, wie schwierig ein Treffen werden würde in nächster Zeit …! Danke, ich seh nur so doof aus, wie Du bist, ich bin schon im Bilde!  Und ich habe auch tatsächlich nie mehr etwas gehört. Nach einer Woche löschte er den Match im Forum.

Und nach sechs Wochen: Er ist wieder da! Er wollte einfach mal ein bisschen nett plaudern, gell. Ich setzte ihm die Pistole auf die Brust, was das jetzt solle: Gut, ich war wohl nicht so ganz sein Typ gewesen … aber das hätte wohl auf Gegenseitigkeit beruht! Und er lag da eben jetzt gerade so rum, (wahrscheinlich mal wieder depressiv), hatte total Bock auf Sex, und überlegte gerade, wie eine Wissenschaftlerin das wohl machte? Und küssen hatte er mich ja sowieso schon gewollt! Schönes Ding wieder: Ich war zwar nicht sein Typ, für‘s kostenlose Abspritzen reichte es dann aber gerade noch … Naja, zur Not kann man ja immer noch an Fußball denken. Sollte man sich überhaupt fragen, wie solche auf sowas kamen?! Ich klärte ihn dann kurz mal auf: Wenn einer ghostete, und dann wieder auftauchte, nannte man sowas einen Zombie. Und dass ich mit Zombies generell nicht vögele, und nicht mal chattete … Er hatte jedenfalls gelernt: Nicht alle abservierten Kontakte geierten nur so auf einen Nachschlag!

Fazit:

War wahrscheinlich zum Abspritzen gekommen, und nahm die kostenlose Mahlzeit gleich noch mit. Als er mitkriegte, dass nichts laufen würde, buchte er sich schnell eine Therapiesitzung ein, nicht dass der Abend dann völlig vergeigt war. Aber obwohl ich angeblich nicht sein Typ gewesen war, dachte er bei Sex dann an mich. Was für eine irre Geschichte.

 

 

Die Made

Ein völlig farbloser Mensch, mit einem weißen Maden-Pampfgesicht, blauen Knopfaugen, alterslos, und ohne jeden Charakter. Er nahm den Cappuccino, und als ich fragte, wie er denn wäre: Ja, der sei wohl nicht ganz so übel ... Da war er schon draußen, und wusste das noch gar nicht! Es war wieder einer der Paviane, der thematisieren musste, dass ich mir hier als zierliche Frau fremde Männer einlud, und ich teilte ihm mit, wie schnell ich ihm die Eier weggetreten haben würde, wenn er mich nervte. Er staunte. Ich sah dann unangenehm, wie er mich völlig ungehemmt mit den Blicken abtastete und auszog … wie sich Frauen fühlen, denen sowas passiert, kann sich kein Mann vorstellen.

Mir war schon beim Reinkommen aufgefallen, was ich sowieso sehen sollte: Sein Schritt! Er hatte sich eine Hose ausgesucht, die einem Vierzehnjährigen Sexprotz entsprochen hätte, mit breit und weiß abgestepptem Hosenstall, den man sofort schon auf 100 Meter sah, aus der Reihe: „Guck mal!!!“ 

Und er legte dann auch gleich los, und erzählte von seinen angeblichen Onlinekontakten. Die eine wollte ihn unbedingt rasieren, das mache sie total geil! Und die andere wollte, dass er sich einen vor ihr runter holte, denn das hätte die noch nie gesehen, und ihr Mann mache das nicht! Er lächelte genießerisch und mokant, da stehe er aber drüber, und höre sich das eben mal an … wenn die alle meinten!  Klar, als so ein Sexobjekt wie er, musste man sich so was natürlich gefallen lassen! Was solche Leute einfach nicht abgebildet kriegen ist, dass wir sofort mitkriegen, dass er von seinen eigenen Fantasien faselte! Und auch der hier hatte sich gleich verraten: Sich einen vor seiner Freundin runter zu holen, das würde ihn nämlich schon auch scharf machen - aber nur, wenn sie dann auch Hand anlegte … Und nach einer Stunde musste der dann auch schon wieder los - für Mutti noch was einkaufen ... ich atmete hörbar auf.

Dann schrieb er mir am nächsten Morgen, dass er von mir geträumt hätte, ich habe ihm nackt die Tür aufgemacht, und wir hätten so zusammen Tee getrunken - wie witzig oder! Ich reagierte nicht auf diese erneute Geschmacklosigkeit. Und schon ging er am Handy auf mich los, was mir einfiele ihm jetzt nicht zu antworten?! Ich sei so unfair, jetzt hier nicht zu reagieren! Und ich sei unhöflich! Und ich sei so unreif! Und man mache das so einfach nicht! Ich teilte ihm mit, dass das alleinig seine Regeln seien, und er patzte zurück, er habe keine Regeln, weil das mache MAN eben einfach nicht! Daraufhin sagte ich ihm, dass er mich hier nicht zu erziehen habe, und blockte ihn.   

Fazit:

War zum Abspritzen gekommen, und begann ja sofort nach Leibeskräften zu akquirieren. Als er floppte, wurde er dann gleich gewöhnlich, und begann mich zu erziehen.

 

 

Der Apfelarsch

Ein Telefon-Date. Er stammelte und stotterte über zwei Stunden lang jeweils minutenlang irgendwelches wirres Zeugs, versuchte seine ständig davon springenden Gedanken zu ordnen, widersprach sich ununterbrochen, musste dauernd widersprechen und Recht haben, bauschte sich auf, und was er alles wisse, und wie toll er doch sei - nicht dass er sich was drauf einbilde! Er rechtfertigte sich ständig und redete nur Bruch und Schrott! Der kriegte gar nicht mit, was er da eigentlich für einen Müll faselte! Wenn ich versuchte zu helfen in dem Klapskasten da oben etwas Ordnung zu schaffen, fuhr er mich an, dass er bei mir nicht zu Wort käme, und dass ich ihn nervös machen, und unter Druck setzen würde, so könne er sich auch einfach nicht konzentrieren! Dann wussten wir ja auch endlich, wer an seiner Bruchbirne Schuld war: ich!

Er nutzte das Gespräch dann auch wieder mal zu einer kostenlosen Therapiestunde, indem er sich ununterbrochen selber reflektierte, korrigierte, analysierte und kommentierte. Aus der Reihe, jetzt warte mal, das ist ja spannend, warum hab ich das denn gerade gesagt?! Oh, Gott.

Und dann hatte er auch schnell sein Thema auf dem Tisch: Wie erotisch Reiterinnen doch wären, mit ihren Apfelpo’s in den engen Hosen! Busen sei aber auch wichtig! Und gerade er  hätte ja so viel Stil und Niveau ... und sabbersabber. Abartig. Warum glauben diese Ficker, dass es eine Frau beim Kennenlernen interessiere, was den alles geil machte?! Als ich mich harsch reservierte, reagierte er angepisst, ob ich ihn jetzt hier als alten, geilen Bock abstempele, nur weil er mal ganz niveauvoll über seine sexuellen Fantasien ausschweifte…?!

Dann versuchte er mir 15 Minuten lang zu erklären, dass mein Profil gelogen sein musste, ich für einen IRREN Berufsweg ich doch da hingelegt hätte, und dass das alles so nicht stimmen würde ihn manipulieren, ich gäbe an mit meinen Büchern, und überhaupt - wann ich dann wohl überhaupt die Zeit hätte die schreiben zu wollen?! Da brach ich brüsk das Telefonat ab.

Er entschuldigte sich dann hinterher im Forum, dass er irgendwie wohl ausgeflippt sei, und sich im Ton vergriffen habe. Er bewundere mich total, habe aber Schiss vor mir, weil er sich mir nicht gewachsen fühle, obwohl er sich selber für die geistige Elite hielt.  

Fazit:

Er wollte erotische Gespräche führen, und er wollte sich geil mit sich selber, und seiner ganzen tollen Intelligenz fühlen. Es ging ihm nur um sich, denn er bespiegelte sich narzisstisch ununterbrochen laut und analysierte jedes Wort das er sagte. Als er merkte, dass er nicht an mir vorbei kam, wurde er beleidigend.