INHALTSVERZEICHNIS

 

Vorwort

Appetizer

Salate

Suppen

Hauptgerichte, kalt

Hauptgerichte, warm

Menue

Beilagen

Dessert

Gebäck

Naschis

Getränke, mit Alk

Getränke, mit ohne Alk

R.M.S. Titanic, 1.st Class

 

 

Ich sag es gleich: BOD ist nicht dafür ausgerichtet Kochbücher oder Manuals zu veröffentlichen!       Darum habe ich darauf verzichtet jedes einzelne dieser über hundert Rezepte in ein eigenes Kapitel anzulegen, was der Übersichtlichtlichkeit den letzten Tritt verpasst hätte - und ich auch berechtigte Zweifel habe, dass es überhaupt funktionieren würde ... Ihr werdet also die Suchfunktion benutzen müssen, wenn Ihr ein Rezept aufrufen wollt, ohne ewig zu scrollen ...

 

Es gibt auch keine Bilder. Das liegt zum Einen daran, dass mir zu Beginn gar nicht klar war, dass dieses Buch irgendwann 160 Seiten wiegen würde, und ich es veröffentlichen wollte. Und das liegt zum anderen daran, dass es ein Kochbuch von und für ADHS ist ... dass also weiß Gott nicht alles, das hier ausprobiert wurde wirklich appetitlich anzusehen gewesen wäre ...

                                                                   

 

WASCHZETTEL

 

Anliegen

Die Intention des Buches besteht darin, meine Leser zum Reflektieren, Nachdenken und zum kritischen Nachdenken zu inspirieren. Am liebsten auch heimlich zu einer Verhaltensumkehr. Sowohl der Zeitgeist, als auch insbesondere die Kommunikation hat sich einem extremen Wandel unterzogen. Und zwar zum eindeutig nur allein schlechteren. Wer die eingetretene Geschwindigkeit, Enthemmung und Auflösung jeglicher persönlicher Schutzräume immer noch bejubelt, hat irgendwie weder den letzten, noch alle Schüsse vorher gehört. 

 

Zugrundeliegende Erfahrung

Durch meine intensive Beobachtung und Teilnahme am sozialen Kontext, außerdem durch meine Tätigkeit als Autorin und Coach, habe ich es direkt mit dem Zeitgeist, und der darin waltenden Kommunikation zu tun. Da ich dazu dann leider auch noch hochsensibel und hochbegabt bin, gehöre ich zu den Weinigen, und zumindest zu den Ersten, denen der massive kulturelle Verfall offen vor Augen steht.

Insbesondere meine Monate im Online-Dating gerierten sich weniger als "Partnersuche", denn als soziales Schauermärchen!

In diesem kleinen, vollkommen in die Irrealität verschobenem Fenster der Wirklichkeit, tobt der sich der mittlerweile akzeptierte Irrsinn der Gesellschaft voll aus. 

 

Käufergruppe

Frauen, Männer, die mit ihrem Leben und dem Leben an sich hadern. Menschen, die behaupten, dass früher alles viel besser war. Menschen, die sich ihre alten Werte bewahrt haben, und damit heutzutage voll Baden gehen, weil es für die meisten Anderen nur noch Worthülsen sind. Falls sie nicht sowieso damit schon ganz fürchterlich aufs Kreuz gelegt wurden! Menschen, die von sich behaupten "preußische Sekundärtugenden" zu haben - und die auch noch stolz drauf sind. 

 

Stilmittel

Dieses Buch ist ausnahmsweise mal nicht besonders komisch. Vielleicht, weil mir einfach nicht mehr zum Lachen zumute war. Es schildert, analysiert, stellt gegenüber ... es ist eine wissenschaftlich gesellschaftliche Betrachtung. Nicht objektiv und nicht ohne Wertung.

 

Essenz

Die Welt hat sich verändert. Zum Schlechten. Und sie arbeitet daran in große Schritten weiter. Das Buch richtet sich an jene, die schon heute um ihr psychisch-mentales Überleben kämpfen, weil sie Angst haben verrückt zu werden. Und weil sie keine funktionierenden sozialen Kontakte mehr auf die Reihe kriegen. 

 

LESEPROBE

 

Vorwort

 

Man fragt sich ja schon kurz: In was für einer Zeit leben wir eigentlich, dass uns bereits ein Kochbuch Hoffnung macht?! Naja, um es kurz zu machen: Das kann sich keiner vorstellen, der es nicht selbst erlebt hat: Kochen trotz, mit, gegen oder gerade wegen des ADHS-Syndroms …! Die oft unfassbare Verpeiltheit, Zerstreutheit und Verplantheit, trifft hier auf ein breitgefächertes Angebot sowieso schon stets möglicher Missgeschicke und Burnouts am Herd. Der Schwerpunkt geriet, auch wegen der ja ständig mitmischenden ADHS - und wer will sich schon lumpen lasen – noch einem Burnout, überzufällig häufig ins Reich der Pleiten, Pannen und Peinlichkeiten! Lasst Euch überraschen … Und lasst Euch Mut machen! Alle Opfer von ADHS, und auch von Burnout, kennen das zur Genüge: Anleitungen werden nie ganz gelesen, es wird immer irgendwie nur mit den Pupillen kurz drübergeschleift: „Jaja, blabla, kenn ich!“ „Jaja, blabla, hab ich!“  „Jaja, blabla, kann ich!“ Und dann am Tatort wird, gerne unter dem üblichen Ereignis- und Zeitdruck, dann endlich doch noch mal das ganze Rezept erfasst und  … Oh, Gottogottogott!!!

 

Die Rezepte sind wie folgt aufgebaut:

  • Zutatenliste
  • Mengen-Liste
  • Arbeitsanweisungen
  • Hinweise für ADHS-ler
  • Kommentar und Tipps der Köchin (Telefonnummer der Feuerwehr und Seelsorge)
  • Benotung der Ergebnisse
  • Geheimnisse über gewisse Zutaten und Behandlungen.

 

Das vorliegende Werk enthält eine bunte Reihe irgendwo aufgeschnappter, dann zumeist modifizierter, lecker klingender  Rezepte, von einfach bis raffiniert, und folgt keiner klaren Themenreihe. Es ist einfach „ein buntes Kochbuch für alle Gelegenheiten“, weil mich nämlich 2010 ein wirklich ätzender Burnout aus dem Rennen, sowie rücklings auf die Couch geschickt hatte. Als ich mir den fleckigen Deckenanstrich dann irgendwann lange genug angesehen hatte, fasste ich den Ehrgeiz irgendeine sinnstiftende Tätigkeit zu beginnen. Und das ist auch dringend nötig, um aus der tödlichen Vereisung zu kommen, die der Würgegriff eines echten Burnouts einem tatsächlich antut ...

 

 

 

 

 

Schoko-Ornamente

 

50    gr            Edelbitterschokolade 60%               

200  gr             Süßrahmbutter                                  

300  gr            Weizenmehl, fein                             

2      EL            Schwarzer Kakao                             

100  gr            Zucker

1      Pk            Vanillinzucker

100  gr            Puderzucker                                      

                         Salz                                                   

 

Schokolade leicht abkühlen lassen, und mit den übrigen Zutaten glatt verkneten.

2 Stunden kühlen. Portionsweise zwischen zwei aufgeschnittenen Gefrierbeuteln (nicht zu dünn!) ausrollen und hübsche, große Ornamente ausstechen. 10 Minuten tiefkühlen, dann mit Esstäbchen Löcher für die Aufhängung einbohren (nicht so dicht am Rand!) und im vorgeheizten Backofen, Mittelschiene, ca. fünfzehn Minuten bei 180 Grad backen.

Auf Gitter auskühlen lassen. Mit Zuckerguss reich verzieren.

 

Kommentar der Köchin:

Ein höchst edel anzusehendes, köstlich-knusprig-mürb-schokoladiges Keksvergnügen! Ein Must-have für alle Schokoholics! Ich gebe zu: Ich bin nicht sehr keksig. Das hat verschiedene Gründe, einer davon ist meine ADHS. Ich hab ja eh’ schon meistens einen so dermaßen weichen Keks, gell. Dazu dann noch das Dauer-Gekraspel im Kopf, von der Unterhaltung kriegt man dann erst mal für die Dauer eines Kekses nichts mehr mit. Und reden kann man auch nix, bis man das ganze trockene Zeugs dann endlich runtergekaut hat - außer vielleicht ein gepresstes „Poppenbüttel!“ Das lässt sich aber in die meisten Unterhaltungen nur schlecht einstreuen ...

Viele hier in Bayern kennen das zwar auch, wissen aber nicht, dass Poppenbüttel ein sehr grüner Ortsteil im Norden von Hamburg ist (nichts, wo man tot im Zaun hängen möchte, wenn man klar bei Verstand ist). Und dann haue ich ja schon von Haus aus schon immer so viele Fehler beim Essen rein:

Mund nicht treffen ...

Mund zwar doch treffen, aber dabei gerade blöd ausatmen ...

Mit offenem Mund kauen, und blöd dabei einatmen ... husten-husten-husten!

Mit vollem Mund reden und dabei lachen. Freude für die Umsitzenden ...

Das Ganze dann auch noch mit Keks (den kann man so schlecht auf einen Zungenschlag schnell mal in die Backe zum Parken schieben).

Dazu dann das Übliche: kleckern, krümeln, rum sauen, mit dem Ärmel voll über den Teller schrapen, Essgut aus der Hand verlieren (beim Rumfuchteln), Essgut runterfallen lassen, auf das Essgut drauf trampeln, sich um das Essgut mit den Haustieren prügeln , ... und so weiter ... Da wird der Staubsauger dann nicht mehr kalt. Aber dieser Keks ist es tatsächlich wert … All das!

 

Es wird an den Spitzen bröckelig, wenn man zu dünn ausgerollt hat. Gelungene Ornamente sind: Stern, Stiefel, Baum, Männchen. Diese kann man mit dem Zucker aufwendig verzieren und unter Zuhilfenahme von glänzenden Zuckerperlen oder Streu-Dekor und feinen Bändern in (ADHS: immer nur vorher!! durchstochenen Löcheleins) echte Art-Deco-Kekse herstellen. Z.B. auch als (leider hochbrennbarer) Christbaumbehang. Was die Einsetzbarkeit als Geschenke-Anhänger (steht so im Rezept!) angeht, also, ich nich’! Der kann einfach nicht heil ankommen! Und dann die Fettflecken überall drauf! Und ich bin das dann hinterher wieder alles gewesen, reicht schon dass ich ja selber immer voller Fettflecken bin!

Und eine ADHS im Schub bleibt dazu doch immer so gerne mit Tüten an Türzargen hängen!

Oder in sich schließenden Fahrstuhl- und Bustüren.

Oder setzt sich drauf.

Oder lässt es fallen.

Oder der Hund trampelt beim Schuhe zu binden wieder voll drüber.

Falls die Tüte also überhaupt jemals ihren Bestimmungsort erreicht hat, und nicht in der S-Bahn alleine weitergondelt, aber lassen wir das jetzt …

 

Zuckerguss:    1.) In einen Gefrierbeutel füllen und eine Ecke klein(!) abschneiden.

                           2.) In eine größere Spritze (ohne Kanüle) aufziehen.

                           3.)  Feine vier-Farben-Zuckerschrift in Tübchen (z.B. Schwartau) kaufen.

 

Nach meinem persönlichen Geschmack sieht weiß auf den sehr dunklen Keksen am schönsten aus. Ich habe ein paar Tröpfchen Rumaroma in den Keksteig fallen gelassen, was der Sache sehr gut bekam. Nächstes Mal werde ich noch ein Atömchen Zimt mit einkneten. Einige Tröpfchen Orangenaroma in den Zuckerguss, geben eine interessante Fruchtnote.

 

۞        Schokolade

 macht (das hat sich schon rumgesprochen) glücklich. Das gilt jedoch nur solange, wie sich die Schokolade im

 Mund, und noch nicht auf den Hüften befindet. Es hält sich hartnäckig, aber wissenschaftlich kann nichts  

 davon, was in der Schokolade steckt, für einen Glückskick im Gehirn verantwortlich sein. Die Legende von

 Rauschmitteln oder Glücksstoffen in der Schokolade, ist haltlos. Leider. Der Glückskick beim Schoko-Essen

 kommt davon, dass derjenige, der die Schokolade ißt, Schokolade einfach mag! Dazu kommt die Gewohnheit,

 Schokolade in besonderen Situationen zu essen. Als Trost etwa oder als Belohnung. So gewinnt sie an

 emotionaler Bedeutung, was sich im Hirn verankert, und dann das Belohnungssystem anstößt. Dabei schütten

 die Hirnzellen einen bestimmten Botenstoff aus, das Dopamin, eines unser ADHS und Burnout-Sorgenkinder.

 Das Glücksgefühl beim Schokoessen entsteht also durch diesen Vorgang im Gehirn, und nicht, weil etwa Nestlé

 geklontes Dopamin in der Schokolade versteckt. Enttäuscht?

 

 

NOTE: 1+      -            Alle Jahre wieder!